Kaninchen kaufen
Sie haben sich für den Kauf eines Kaninchens entschieden? Es soll Ihr erstes Haustier sein, oder sich zu bereits vorhandenen Haustieren gesellen? Ganz egal! Wie bei allen anderen Tierarten übernehmen Sie auch bei Kaninchen Verantwortung und das für lange Zeit. Was Sie vor dem Kauf beachten müssen, woher Sie Kaninchen bekommen und wie teuer die Anschaffung wird, erfahren Sie in diesem Artikel.
Folgende Fragen sollten sie sich vor einer Anschaffung stellen
Wie bei allen anderen Tierarten übernehmen Sie auch bei Kaninchen Verantwortung für ein Leben. Daher ein paar Fragen, die Sie sich selbst vor der Anschaffung gewissenhaft stellen sollten:
- Sind Sie bereit, unter Umständen viel Geld auszugeben?
Kaninchen sind in der Anschaffung noch kostengünstig. Teuer aber können anfallende Tierarztkosten werden. Behandlungen können so viel wie ein schöner Urlaub kosten. - Lässt Ihr gesundheitlicher Zustand die Kaninchenhaltung zu?
Machen Sie vor der Anschaffung einen Allergietest, um zu vermeiden, später Ihre Kaninchen wieder abgeben zu müssen. Kaninchen selbst und Heu können Allergien auslösen - Akzeptieren Sie Veränderungen in Ihrem Zuhause?
Kaninchen haben einen ausgeprägtes Knabberbedürfnis. Können Sie also damit leben, wenn Ihre Möbel in Mitleidenschaft gezogen werden? Giftige Zimmerpflanzen, Stromkabel oder sonstige Gefahrenquellen müssen außer Reichweite der Kaninchen sein - Sind Sie bereit, über viele Jahre den Kaninchen ein liebevolles Zuhause zu geben?
Kaninchen werden bis zu 12 Jahre alt. Über all diese Jahre brauchen sie viel Aufmerksamkeit, Liebe und Pflege. - Ist Ihnen klar, dass Kaninchen keine Kuscheltiere sind?
- Akzeptieren Sie, dass Kaninchen soziale Tiere sind und zusammen leben?
Anschaffungskosten
Folgende Tabellen geben einen beispielhaften Überblick über die Kosten für Kaninchen zusammengestellt. Die Zahlen beziehen sich auf ein Kaninchenpärchen in einer artgerechten, aber einfachen und funktionellen Haltung:
Innenhaltung
Zwei kastrierte Rammler aus dem Tierschutz | 50 € |
Zaunelemente zum Abtrennen des Geheges | 50 € |
Kaninchentoilette | 15€ |
Einrichtung und Spielzeuge | 50€ |
Bodenverkleidung | 10€-100€ |
Gesundheitscheck | 40€ |
Außenhaltung
Außengehege inkl. Rückzugsbereich | 500 € |
Einrichtung | 30 € |
Kaninchentoilette | 15€ |
Zwei Kaninchen aus dem Tierschutz | 50€ |
Gesundheitscheck | 40€ |
Unterhaltskosten
Frischfutter: Bei reiner Wiesenernährung | 0€ im Monat |
Frischfutter: Bei reiner Ernährung mit gekauften Gemüse und Kräutern | 30€ im Monat |
Heu | 10€ im Monat |
Einstreu | 15€ im Monat |
Impfungen | 90€ im Jahr |
Kotproben | 20€ im Jahr |
Die Wahl der Kaninchen
Die Wahl des richtigen Kaninchens sollte nicht ausschließlich nach dem Erscheinungsbild des Tieres gefällt werden. Sie sollten sich im Vorfeld darüber Gedanken machen, wo Sie das Tier letztlich halten wollen. Nicht jedes Kaninchen ist für die Haltung im Außengehege geeignet. Zudem weisen verschiedene Kaninchenrassen unterschiedliche Charakterzüge auf und sind teilweise sehr pflegebedürftig.
Männchen oder Weibchen?
Wenn man sich ein weibliches Kaninchen nach Hause holt besteht das Risiko, dass dieses bereits trächtig ist. Grundsätzlich sollte man Beteuerungen der Mitarbeiter vom Zoofachhandel, die Tiere seien spätestens ab Beginn der Geschlechtsreife streng getrennt worden, keinen Glauben schenken. Ein falsches Vertrauen kann dazu führen, dass man unfreiwillig eine große Kaninchengruppe bei sich unterhalten muss. Gehen Sie am besten zeitnah zum Tierarzt und lassen Sie die Tiere einmal durchchecken.
Gruppenkonstellation
Kaninchen leben in Kolonien und sind soziale Tiere. Wir empfehlen Anfängern, sich erst einmal nur zwei Kaninchen anzuschaffen. Optimal ist die Haltung von einem kastriertem Rammler und einem Weibchen. Solche Paare sind meist sehr harmonisch. Aber längst nicht jede Zusammenstellung ist sinnvoll. Generell gilt: Auf einen Rammler sollten nicht mehr als zwei Weibchen kommen. In einer reinen Weibchen-Gruppe kann es schnell zu Problemen kommen. Diese Konstellation sollte von Kaninchenbesitzern ohne Erfahrung gemieden werden. Folgende Konstellationen vertragen sich meist gut:
- Ein kastrierter Rammler und ein bis zwei Weibchen
- Zwei kastrierte Rammler und zwei bis vier Weibchen
- Eine reine kastrierte Männergruppe
Die Erstaustattung
Um den Mitbewohnern den Umzug so stressarm wie möglich zu machen, ist es notwendig, folgendes „Equipment“ zuerst zu kaufen und Zuhause auf die neuen Mitbewohner vorzubereiten:
- Ein Haustierkäfig oder Kaninchenstall, gegebenenfalls Freilauf im Garten
- Käfigausstattung: Heuraufe, Fressnapf, Nippeltränke, Toilette, Schlafhaus
- Ausreichend große Transportbox
- Bürste und Krallenzange
- Streu, Heu und frisches Futter
Andernfalls muten Sie Ihren neuen Tieren nicht nur den Ortswechsel und den Transport, sondern auch das unnötige Warten in einer zu engen Transportbox zu.
Alles weitere zur Erstaustattung finden Sie in diesem Video:
Der Kauf eines Kaninchens
Nach der Wahl der Rasse, geht es an die Wahl des richtigen Verkäufers. Wer besonders tierlieb ist, sollte von einem Kauf im Zoofachhandel allerdings absehen. Ein seriöser Züchter ist die weitaus bessere Wahl. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, nach Annoncen im Internet oder in Zeitungen Ausschau zu halten oder aber beim lokalen Tierheim oder in einer Tiervermittlungsstelle nachzufragen. Die folgenden Abschnitte zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile auf:
Kaninchen aus dem Tierschutz
Hier haben es sich Tierliebhaber zu Aufgabe gemacht, verwahrloste oder sogar schwer kranke Tiere aufzunehmen und sie wieder aufzupäppeln, um sie dann an liebevolle Besitzer weiter zu vermitteln. Da es den Vermittlern der Nothilfe, ebenso wie im Tierheim, in erster Linie darum geht, ein artgerechtes und liebevolles Zuhause für die Nager zu finden, kannst Sie davon ausgehen, eine ehrliche Beratung zu bekommen. Viele Tierschützer nehmen es sehr genau, stellen den zukünftigen Haltern Fragen und besuchen manchmal zur Platzkontrolle die Kaninchen in ihrem neuen Zuhause.
Man sollte also immer auch in Erwägung ziehen, solchen „Second-Hand-Tieren“ ein neues Zuhause zu geben. Eine Schutzgebühr zwischen 20 und 60 Euro ist aber zu entrichten. Diese hilft dabei, wenigstens einen Teil der angefallenen Tierarzt- und Pflegekosten vom Tierschutz abzudecken.
Übrigens: Natürlich gibt es auch im Tierheim oder bei Nothilfen nicht nur ausgewachsene Kaninchen, sondern auch viele Baby-Kaninchen!
Kaninchen aus dem Zoofachhandel
Viele Experten raten heute davon ab, ein Kaninchen im Zoogeschäft zu kaufen. Die Tiere sind im Fachhandel großem Stress ausgesetzt und der Verkauf hat nur profitable Gründe, weshalb man sich auf die Beratung weniger verlassen kann.Trotzdem kann hier nicht verallgemeinert werden, denn es gibt durchaus gute Zoofachläden, die ihre Kunden kompetent beraten und ihre Tiere aus artgerechten Quellen beziehen. Fragen Sie also ruhig nach, woher die Tiere kommen und ob diese Quellen kontrolliert werden.
Kaninchen vom Züchter
Wenn Sie auf der Suche nach einer eher ausgefallenen Kaninchenrasse sind, könnte es sich durchaus lohnen, auch bei einem Züchter vorbeizuschauen. Die Tiere, die hier angeboten werden, verfügen oftmals über einen erstaunlichen Stammbaum, aus man erkennen kann, dass auch die Eltern schon an Ausstellungen teilgenommen haben. Der Kaufpreis liegt hier etwas höher als beim Kauf in der Zoohandlung.
Das Ganze hat allerdings einen Haken: Manchmal werden beim Kaninchenzüchter die Tiere in Buchten/Boxen gehalten, die dem Bewegungsdrang und der artgerechten Unterbringung eines Kaninchens völlig entgegenstehen.
Privatperson
Auf Portalen wie Ebay Kleinanzeigen finden Sie oftmals Tiere, die von ihrem Besitzer schweren Herzens abgegeben werden müssen.
Tiere die aus guter Haltung kommen, gepflegt und gesund sind, erkennen Sie daran, dass der Halter sich das neue Zuhause anschaut und einen Schutzvertrag abschließt. Zudem wird er Ihnen detailliert Auskunft über die Tiere geben. Diese Tiere können Sie meist bedenkenlos übernehmen.
Letzte Aktualisierung am 7.10.2024
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