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Hier finden Sie alle Infos zu Kaninchen & Hasen

Verhalten und Kommunikation der Kaninchen

Für Neulinge haben wir die folgende Übersicht erstellt, um dabei zu helfen die Kaninchensprache zu verstehen Diese ist für Menschen nicht immer leicht zu verstehen. Sie werden dabei merken, dass viele der Verhaltensweisen auf ihre Instinkte und ihr Leben in der freien Natur zurückzuführen ist.

 

Körpersprache

kaninchen spracheKaninchen verhalten sich relativ ruhig und geben nicht viele Laute von sich. Dafür besitzen sie eine vielfältige und komplexe Körpersprache. Was sie zu sagen haben, drücken Langohren mit dem ganzen Körper aus. Statt aufs Mäulchen muss man ihnen auf Löffel, Haltung und Verhalten schauen. Als Halter dieser kuscheligen Tierchen ist es auf jeden Fall sinnvoll, die einige Gesten zu verstehen.

Gemütslagen

  • Männchen machen ist eine Methode, sich einen besseren Überblick zu verschaffen. In freier Wildbahn können so schneller Reviereindringlinge und Feinde erkannt werden Diese Haltung machen die Hoppler auch, um nach Futter zu betteln
  • Springen und Wälzen – dies sind meist positive Gesten Ihres Kaninchens. Wälzt sich Ihr Kaninchen auf dem Boden, ist dies ein Zeichen für Wohlbefinden und eine tiefe Entspannung.  Springen könnte Glücklichsein und Zufriedenheit der Kaninchen ausdrücken. In der Natur tun aber Kaninchen dies, um in Fall einer Flucht schneller wegzuflüchten.
  • Verharren in gehockter Stellung
    Sobald Kaninchen von feindlichen Tieren überrascht werden, verstocken diese flach auf dem Boden und versuchen so der Entdeckung zu entgehen. Zeigt ein Kaninchen dieses Verhalten, kann es sich ebenfalls um eine allgemeine Schockreaktion handeln. Hätte es die Chance gehabt, wäre es schnellstens in seinen Unterschlupf geflüchtet. Eine geduckte Haltung mit angelegten Ohren ist zudem eine Unterwerfungsgeste. Meist hat das Kaninchen dann aus einigen Gründen Angst vor Ihnen.
  • Schlecken und Stupsen
    Leichtes Schlecken ist ein absoluter Vertrauensbeweis! Das Anstupsen mit der Nase soll eine freundliche Kontaktaufnahme darstellen. Ensteht aus dem Stupsen allerdings ein Wegstoßen mit dem Kopf, dann möchte es nicht mehr angefasst werden. Dies sollten Sie dann auf jeden Fall respektieren.
  • Graben und Scharren zeigen, dass den Häsinnen und Rammler eine Situation nicht ganz geheuer ist. Kaninchen bauen sich so ein schnelles Versteck. Tiere, die frisch in ein neues Zuhause eingezogen sind, scharren eventuell, weil sie unsicher sind.
  • Trommeln mit den Hinterläufen
    Durch starkes Klopfen mit den Hinterbeinen warnen Kaninchen ihre Artgenossen vor drohender Gefahr.
  • Reiben des Kinns an Gegenständen
    Mithilfe einer Duftdrüse am Kinn markieren die Tiere ihr Revier. Der Geruch kann aber vom uns nicht wahrgenommen werden.

Ohrensprache der Kaninchen

kaninchen ohrenDie Ohren sind ein wichtiges Kommunikationsmittel für Kaninchen mit Stehohren. Ihre Stellung zum Kopf und ihre Richtung haben immer eine Bedeutung. Da Schlappohr Kaninchen ihre Ohren bloß eingeschränkt  bewegen können, fällt dieses als Kommunikationsmittel aus.

Aufgestellte Ohren zeigen erhöhte Aufmerksamkeit. Ein ruhendes Kaninchen kann auch ein Ohr aufstellen, um die Umgebung zu prüfen.

  • Nach vorne gekippte Ohren
    Ein neugieriges Kaninchen, das sich langsam dem Objekt der Neugierde nähert, kippt seine Ohren nach vorne.
  • Kopf einziehen und Ohren anlegen:
    Ihr Kaninchen hat Angst und macht sich ganz flach. Die Tiere benutzen diese Geste auch, wenn sie sich einem ranghöheren Artgenossen unterwerfen.
  • Klopfen und Ohren anlegen
    Diese Kombination ist ein nicht so gutes Zeichen und als Warnung zu verstehen. Das Kaninchen stellt seinen Hintern auf, hält den Schwanz hoch und öffnet dann auch noch die Schnauze. So ist das Kaninchen im Verteidigungsmodus und bereit zum Angriff.
  • Dicht angelegte Ohren können auch Angst ausdrücken. An den aufgerissenen Augen und der gedrückten Körperhaltung ist dann zu erkennen, dass das Kaninchen nicht entspannt ist, sondern große Angst hat.

Augendeutung

kaninchen auge

  • Tränendes Auge
    Das kann verschiedene Ursachen haben; meist handelt es sich um eine Entzündung des Tränenkanals. Der Tränenkanal leitet Tränensekret, welches die Augen befeuchtet, zur Nase hin ab. In jedem Fall ist ein Besuch beim Tierarzt mit dem Kaninchen wichtig, um die Ursache des Augenausflusses abzuklären und behandeln zu lassen.
  • Weit aufgerissene Augen
    Weit aufgerissene Augen bedeuten große Angst. Oft ist dies zu beobachten, wenn Kaninchen in eine Angststarre fallen.
  • Geschlossene Augen
    Wenn Kaninchen sehr entspannt dösen, schließen sie selten ihre Augen, da Kaninchen immer mit offenen Augen schlafen. Für geschlossene Augen gibt es mehrere Ursachen. Wird nur ein Auge immer wieder oder durchgängig zugekniffen, liegt meistens eine Augenerkrankung vor, dafür muss dann umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.

Mundsignale

  • Weit aufgerissener Mund 
    Legt das Kaninchen den Kopf in den Nacken und reißt den Mund auf,  hat es immer stärkere Mühe zu atmen. Sofort zum Tierarzt!
  • Ein Büschel im Mund wird heruherumgetragen wenn das Weibchen hitzig oder schwanger ist und ein Nest bauen möchte.
  • Zunge zeigen und abschlecken
    Wenn ein Kaninchen sich selber und seinen Mund abschleckt, dann putzt es sich oder versucht die Mundumgebung zu reinigen. Wenn dies vermehrt auftritt, kann ist es jedoch ein Anzeichen für Zahnprobleme. Wenn das Kaninchen seine Artgenossen oder seinen Halter abschleckt, ist dies bloß ein Zeichen der Zuneigung.

Schwanzsignale

Schwanzsignale vom Kaninchen

Schwanzsignale vom Kaninchen

Die Blume bzw. der Schwanz eines Kaninchens kann ein wichtiges Signal sein. Ein entspanntes Kaninchen hat den Schwanz locker am Po sitzend. Er sieht in der
Stellung wie ein Boller aus. Ein defensives, unsicheres oder ängstliches Kaninchen drückt die Blume nach unten. Ein offensives Kaninchen jedoch richtet die Blume hoch auf.

Tasthaare

Für die Orientierung in den Kaninchenbauten sorgen die Tasthaare. Aber sie können auch in einigen Stellungen bestimmte Bedeutungen haben. Bei einem entspannten Kaninchen sind die Tasthaare zur Seite gerichtet. Während bei aufmerksamen Kaninchen die Tasthaare seitlich oder nach vorne gebogen stehen.

 

Komplexere Signale

 

Kaninchen berammeln einander

Um die Hierarchie innerhalb der Kaninchengruppe zu regeln, aber auch zur Befriedigung wegen berammeln Kaninchen einander. Weibchen könnten Männchen berammeln und weibliche Tiere können andere Weibchen berammeln. Lassen Sie die Tiere in dieser Situation in Ruhe.

Sollten Sie bemerken, dass ein Tier unter dieser Situation sehr leidet, so sollten Sie über eine Veränderung der Gruppenkonstellation nachdenken und die Tiere notfalls voneinander trennen. (Bitte beachten Sie, dass Sie unkastrierte erwachsene Rammler nie gemeinsam mit Neugeborenen halten sollten!)

 

Kotfressen:

Fressen Kaninchen Kot, wirkt dies auf einige Kaninchenhalter vielleicht befremdlich. Dieses Kaninchen-Verhalten ist allerdings vollkommen natürlich. Die Kaninchen nehmen ihren sog. Blinddarmkot direkt am After auf. Der Blinddarmkot enthält lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe. Versuchen Sie deshalb nicht, das Fressen von Kot zu unterbinden.

 

Stampfen/Klopfen mit den Hinterläufen:

Ein Stampfen ist für andere Kaninchen ein deutliches Warnsignal. Dadurch warnen sie sich gegenseitig von Gefahren Kaninchen fangen an zu klopfen wenn sie Angst haben- auch aus Einsamkeit in der Nacht.

 

Lautäußerungen

Eigentlich vermeiden es Nagetiere zu viel Lärm zu machen. Ihre Kommunikation untereinander vermeidet laute Geräusche, damit kein potenzieller Feind auf die Kaninchen aufmerksam gemacht wird. Dennoch verfügen auch Kaninchen über ein paar Sprachäußerungen. So fangen Kaninchen, fühlen sie sich wohl, an zu gurren, was  wie ein Schnurren einer Katze klingt.

  • Grunzen/Grunzen: Solche Laute von Rammlern äußern Interesse an einem Weibchen
  • Schreien: Kaninchen schreien nur in äußerst Notsituationen, da sie sonst in der Wildnis die Feinde aufmerksam machen. Zum Beispiel bei großen körperliche Schmerzen oder bei starker Angst vor potenziellen Fressfeinden.
  • Leises Fiepen: Auf diese Weise rufen Neugeborene nach ihrer Mutter
  • Knurren: Einige Kaninchen knurren nie, manche nur selten (z.B. wenn sie ihre Ruhe haben wollen) und andere knurren in allen möglichen Situationen. Hier müssen das eigene Tier kennenlernen und das Verhalten interpretieren, wie ernst die Situation ist und wie es um die Laune des Tiers geht.
  • Starkes Zähneknirschen: Diese Lautäußerung deutet auf große Schmerzen hin.
Weitere Informationen zum Körpersprache und Lautäußerungen der Kaninchen finden Sie in diesem Video:

Revierkämpfe

Prallen Gegensätze aufeinander oder die Rangordnung wird neu ausgerichtet, kann es zu einem Streit bei Kaninchen kommen, welcher mit Krallen und Zähnen ausgefochten wird. Zudem funktioniert das Zusammenleben bei Kaninchen nur, wenn die Rangordnung klar ist. Deswegen sind in einem gewissen Umfang Rangordnungkämpfe bei Kaninchen völlig normal und überhaupt nicht bedenklich.

Wie kann man kämpfende Kaninchen trennen?

Bei folgenden Kriterien sollten Sie die Kaninchen voneinander trennen:

  • Es kommt zu stärkeren behandlungsbedürftigen Verletzungen
  • Die Kaninchen kämpfen über mehrere Wochen durchgehend.
  • Ein Kaninchen setzt sich mit Kopf an die Wand und verlässt diese Position nicht mehr, während die anderen ihn in seinen Rücken beißen.
  • Ein Kaninchen hat auch nach Tagen nur noch auf der Flucht und keine Besserung ist in Sicht.
Wenn es zu sowas kommt hat es sich bewährt, dominantere Kaninchen aus der Gruppe zu nehmen und für mindestens zwei Wochen zu separieren. Bei einer Haltung mit einem sehr großem Gehege kann es schließlich dann zugesetzt werden, das unterlegene Kaninchen hat dann den Revier Vorteil, das Dominante muss zurückstecken. Bei beengter Haltung jedoch muss auf neutralem Gebiet neu vergesellschaftet werden.

Weiterführende Literatur und Bücher zur Kaninchensprache

Kaninchensprache
  • Schmidt, Esther (Autor)
Typisch Zwergkaninchen: Der Schlüssel zur Seele Ihres Kaninchens
  • Tierratgeber
  • übersichtlich dargestellt
  • gut erklärte Tipps und Hinweise
  • Gabriele Linke-Grün (Autor)

Letzte Aktualisierung am 27.04.2024


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